Die Woche vor dem Spiel war für die Mannschaftsführer beider Mannschaften gebraucht: In beiden Mannschaften würden wegen der BEM der Jugend in Wetzlar wichtige Spieler fehlen, eine Verlegung war also im Interesse beider Mannschaften, ein Ersatztermin schnell gefunden. Der Klassenleiter Detlev La Roche reagierte schnell und genehmigte die Nachverlegung prompt, stornierte sie aber genauso schnell wieder auf Intervention des HTTV: Jugendmeisterschaften sind nach Wettspielordnung kein Verlegungsgrund. Prima, Ihr Funktionäre, so fördert man die Jugend, Hut ab vor soviel Sachverstand!
Also mussten wir am Samstag ran: es ging dann gut weiter, bis eine halbe Stunde vor Spielbeginn waren genau zwei Menschen in der Halle, nämlich die geplagten zwei Mannschaftsführer, Christoph Grünwald und Klaus Götz. Mit Einspielen war damit Essig, aufbauen, Spielberichtsbogen ausfüllen und kalt an die Platte. Wir konnten uns wenigstens komplettieren, da Alex Knittel nach erfolgreichem Spiel bei der BEM noch rechtzeitig zu Spielbeginn erschien, während der VfR drei Spieler ersetzen musste und deshalb stark ersatzgeschwächt war:
Die Eingangsdoppel Kreidel/Pietsch und Neiter/Mätz gingen dementsprechend auch glatt zu unseren Gunsten aus, das Doppel Götz/Knittel musste leider geschenkt werden, da Alex wegen einer Fußverletzung (Blase) nicht mehr auftreten konnte. Schadete aber nicht:
Die beiden Spitzeneinzel gingen an Igstadt, Markus Kreidel gewann sicher gegen Grünwald mit 3:1, Klaus Götz konnte sich nach verlorenem ersten Satz mit drei glücklich gewonnenen Sätzen gegen Gjesdahl durchsetzen, nachdem er nach dem ersten Satz seinem Ärger über den duften Abend lauthals Luft gemacht hatte.
In der Mitte lief es durchwachsen: Heidi Neiter setzte sich nach schwachem Start mit 3:1 gegen Bekker durch, Tobi Pietsch fehlt derzeit die Durchsetzungskraft und unterlag 1:3 gegen Abedian.
Das hintere Paarkreuz zeigte sich in überzeugender Form: Nachdem Alex Knittel schon gegen die Eintracht am Vorabend sehr gut gespielt und sich bei den Bezirksmeisterschaften immerhin ins Achtelfinale gekämpft hatte, rang er auch Budak mit jetzt bandagierten Fuß 3:1 nieder. Der in Kürze fahnenflüchtige Alt- und Neukarlsruher Rolf Mätz spielte locker, ohne Training und nahezu aus dem Stand seinen Gegner Anton ein ums andere Mal aus, obwohl dieser mit langen Noppen nicht gerade den Lieblingsbelag von Rolf ausgepackt hatte (wahrscheinlich hat Rolf das aber gar nicht erkannt im Umzugsstress).
Damit war der Käse schon fast zum Bahnhof gerollt. Mit zwei Siegen im vorderen Paarkreuz wäre der Sack bereits zu gewesen. Markus gewann, wenn auch mit unerwartetem Widerstand und einem nur knappen 3:2 Sieg. Damit hatte Klaus Götz es in der Hand, mit einem Sieg das Spiel zu beenden. Offensichtlich war an diesem Abend diese Last eine Nummer zu groß. Nach 8:2 und 9:3 Führung im ersten Satz verließen ihn zu erst alle guten Geister und anschließend auch noch der winzige Rest an noch vorhandenem Mut und Selbstvertrauen, der Satz ging nahezu kampflos mit 9:11 verloren, über die zwei restliche Sätze breiten wir den Mantel des Schweigens.
Damit hatte aber das mittlere Paarkreuz nochmal die Chance, sich zu beweisen, was allerdings gründlich schief ging. Tobi Pietsch knüpfte nahtlos an sein erstes Spiel an und unterlag Bekker mit 0:3, Heidi Neiter ging es gegen Abedian mit 1:3 nicht viel besser. Klaus Götz hatte inzwischen fassungslos ob seiner Leistung wegen eines privaten Termins schon die Halle verlassen und das Restprogramm nicht mehr live miterleben müssen. O-Ton von Mats Friese, einer der wenigen Zuschauer in der Halle: Bei dem Niveau kann ich - glaube ich - auch nach vier Weizen noch gut mithalten. Wo er recht hat, hat er recht!
Also musste es zum Schluss der Oldie richten und er tat dies mit großer Ruhe und Gelassenheit. Budak hatte beim 0:3 keine ernsthafte Chance und es stand 9:5 für uns.
Am Ende also doch noch - jedenfalls vom Ergebnis betrachtet - ein dufter Abend. Nach sechs Spielen mit ausgeglichenem Punktekonto im derzeit gesicherten Mittelfeld, wer hätte das vor Rundenbeginn gedacht. So soll es weitergehen (von der Vorbereitung mal abgesehen)!