Am ersten Tag des Doppelspieltages empfing die 1. Herren den Tabellendritten FT Schierstein. Will man Herbstmeister werden, muss ein Sieg her. Ungewöhnlich, beide Mannschaften boten sieben Spieler auf. Wir hatten unseren langjährigen, jetzt im Vorarlberg lebenden Igstadter Torben Breckner aktiviert und bei FT Schierstein trat zusätzlich Enrique Fernandez an. Somit spielten Rolf Mätz (Igstadt) und Christian Burk (Schierstein) nur im Doppel. Das von stets freundschaftlicher Atmosphäre geprägte Match - schließlich haben einige Schiersteiner lange in Igstadt gespielt - sollte über den gesamten Verlauf spannend bleiben.
Die ersten beiden Doppel Kreidel/Neiter gegen Dulien/Simon (3:0) und Herrchen/Götz gegen das Spitzendoppel Thiele/Brodowy (3:2) gingen an die Gastgeber. Unser Oldie-Doppel Perger/Mätz verlor nach einer 2:0 Führung und insgesamt 5 Matchbällen gegen Burk/Sundermann leider noch mit 2:3. Markus Kreidel gewann in der Folge locker mit 3:0 gegen Sören Brodowy und brachte somit Igstadt mit 3:1 in Führung! Leider konnten im Anschluss weder Peter Herrchen gegen Thorsten Thiele (2:3), Heinz-Dirk Neiter gegen Nils-Rene Dulien (1:3) noch Martin Perger gegen Sven Simon (0:3) gewinnen, so das unser Team plötzlich einem 3:4 Rückstand gegenüber stand. Das sollte sich auch nach dem hinteren Paarkreuz nicht ändern.
Klaus Götz gewann souverän mit 3:0 gegen Enrique Fernandez während Torben Breckner, der im November 2010 das letzte Mal für den TVI an die Platten ging und mit einem Leihschläger antrat - seiner war offensichtlich im Vorarlberger Schnee versunken - sich nach einem sehr guten Spiel gegen den starken Jörg Sundermann mit 2:3 knapp geschlagen geben musste. Somit ging es mit einem 4:5 Rückstand in den 2. Durchgang.
Dieser sollte dann auch die Wende bringen. Markus Kreidel musste zunächst gegen den schwierig zu spielenden Thorsten Thiele antreten. Dabei geriet er schnell in einen 0:2 Rückstand und hatte im 3 Satz bereits einige Matchbälle gegen sich. Mit Glück und Kampfgeist konnte Markus diesen Satz noch mit 17:15 gewinnen. Der 4 Satz ging mit 11:7 auch an Markus, der sich im 5. Satz dann eine lockere 8:2 Führung erarbeitete.
Alle wartenden nun auf das "wie-verspiele-ich-eine-hohe-Führung-Syndrom" und wurden nicht enttäuscht. Punkt um Punkt kämpfte sich Thorsten heran und beim Stande von 8:8 war alles wieder offen. Am Ende konnte Markus diesen Nervenkrieg zum Glück doch mit 11:9 knapp für sich entscheiden. Als danach Peter Herrchen gegen Sören Brodowy in den einzelnen Sätzen deutlich mit 3:1 gewann, stand unser Team mit einer 6:5 Führung wieder auf der Siegerstraße. Heinz-Dirk gegen Simon (3:1) und Martin gegen Dulien (3:0) bauten die Führung auf 8:5 aus.
Klaus Götz hätte somit gegen Jörg Sundermann alles klar machen können. Doch leider machten unserem Dr., der im Eingangsdoppel noch eindrucksvoll seine ehemalige Regionalliga-Stärke aufblitzen ließ, nach klar gewonnenem 1. und knapp verlorenen 2. Satz die Nerven einen Strich durch die Rechnung. Am Ende hieß es dann relativ deutlich 3:1 für Jörg Sundermann. Nun lag die Last des Siegpunktes auf unserem Youngster und Edelreservisten Torben. Bekannt für seine Nervenstärke und Lockerheit spielte er zunehmend sicherer auf und beendete den 1. Satz gegen Fernandez mit einem fulminanten Vorhand-Schuss zum 11:8, um gleich danach schmerzverzerrt zu Boden zu sinken. Alle schreckten hoch und befürchteten schon eine schwere Verletzung, denn Torben war bei seinem Schuss unglücklich umgeknickt. Martin eilte mangels Eisspray sofort an die Kühltruhe des Kladderadatsch um tiefgefrorenes junges Gemüse zur medizinischen Erstversorgung von Torbens Fuss zu holen. Leider übersah er dabei, dass die Packung schon offen war. Nachdem Torbens Fuss von jungem Gemüse - eigentlich seine Spezialität - umspült war, setzen sofort deren Heilungskräfte ein. Zum Glück blieben die Bänder heil und Torben konnte nach ein paar Minuten problemlos weiter spielen. So gewann er auch die nächsten beiden Sätze mit teils spektakulären Bällen und sicherte damit unserem Team den insgesamt verdienten 9:6 Erfolg. Nach über 3 Stunden ging damit ein spannendes und stets faires Spiel zu Ende.
Das dürften auch die Schiersteiner Fans im Form von Spielerfrauen so empfunden haben. Die attraktiven Damen entpuppten sich zwar im Laufe des Abends als die in unseren Breitengraden häufig vorkommenden "Prosecco-Lerchen", die fröhlich zwitschernd und glasnippend ihren Männern zujubelten, sorgten damit aber für eine gute Stimmung.
Solche Fans würde ich mir persönlich, trotz eines gewissen Geräuschpegels, für unser Team auch wünschen. Daran sollten wir arbeiten, vielleicht schon heute Abend bei unseren letzten Spiel zu Hause gegen den Tabellensechsten TTC Lorchhausen.