Die Erinnerungen an die erfolgreiche letzte Bezirksliga-Saison mit direktem Wiederaufstieg durch den glorreichen Sieg im Endspiel gegen TV Wehen sind an den Igstädter Lagerfeuern noch lange wach gehalten worden, sind aber -wie so vieles im Leben unserer TT-Heroen- inzwischen verblasste Geschichte.
In dieser Saison in der Bezirksoberliga kann es nur um den Klassenerhalt gehen und da nehmen wir auch gerne ungeplante Punkte mit:
Im ersten Punktspiel gegen Biebrich III traten beide Mannschaften ersatzverstärkt an. Da durch das Fehlen von Heinz-Dirk Neiter unser Doppel 1 gesprengt war, mussten diesmal Herrchen/Götz die 1:0 Führung sicherstellen, was auch nach Höhen und Tiefen durch einen 3:1 Sieg gegen Füzi/Sardarian gelang. Kreidel/Bauer erfüllten ihre Rolle als "Opferdoppel" gegen das Biebricher Spitzendoppel Ulmer/Ay und ließen erst im 3. Satz beim 13:15 erkennen, dass durchaus mehr drin gewesen wäre an diesem Abend. Es folgte -trotz zweier knapper Sätze- ein souveräner 3:0 Sieg unseres Ü60-er Doppels Perger/Mätz gegen Milinkovic/Köhler zur 2:1 Führung.
Im Einzel hatte Markus Kreidel gegen Sami Ay nur im ersten Satz Probleme mit dessen Rückhand-Topspins (viel Stöhn, wenig Spin). Danach bereitete seine Rückhand (materialbedingt immer ohne Spin) seinem Gegner zunehmend Probleme. Letztlich ein ungefährdeter 3:0 Sieg.
Peter Herrchen konnte an diesem Abend nicht schmerzfrei spielen und konnte daher bei seiner 0:3 Niederlage gegen Alexander Ulmer nur die Sätze 2 und 3 ausgeglichener halten.
Das Spiel von Martin Perger gegen Branko Milinkovic war gekennzeichnet durch jeweils starke Aufschläge, denen ebenso schwache Aufschlag-Returns folgten. Letztlich konnte Martin 40 Jahre mehr Aufschlagerfahrung gewinnbringend zum 3:0 Sieg einsetzen.
Danach hätte Klaus Götz gegen Felix Füzi eigentlich die 2-Punkte-Führung ausbauen können und sollen. Allerdings hatte er zunehmend Probleme mit der extrem laaaangsamen Spielweise seines Gegners und verspielte selbst sichere Führungen (wahrscheinlich weil er gedanklich 2 notarielle Beurkundungen durchspielte, bis endlich der nächste Slowspin seines Gegners bei ihm eintrudelte). Nach gewonnenem ersten Satz folgten drei in der Verlängerung verlorene Sätze.
Es folgte das Spiel des Abends zwischen Rolf Mätz und Marc Köhler -oder war es sogar das Spiel des Lebens für Marc? Nachdem Marc Köhler mit Demutsbezeugungen vor dem Spiel ("Wenn ich das Spiel gegen Rolf gewinne, höre ich auf mit Tischtennis" u.ä.) Rolf das süße Gift der Unterschätzung eingeflößt hatte, steigerte er sich in einen regelrechten Spielrausch: Topspin-Stöhnorgien kulminierten in finalen Schüssen, die mit martialischem Siegesgebrüll unterlegt wurden. Diese Schreie wurden offenbar von den gleichzeitig in der Halle spielenden Damen als Brunftgebrüll fehlinterpretiert, so dass erst nach einer kurzen Zeit gegenseitiger Beschimpfungen das Spiel mit herabgesetzter Phonstärke weiter geführt werden konnte. Es endete durch einen taktisch klugen, ansatzlosen Stoppball von Rolf (manche sagen auch "Fuchs" dazu) mit 12:10 im 5. Satz für Rolf.
Flo Bauer hatte gegen Michael Sardarian die Sensation auf dem Schläger, als er unerwartet mit 2:0 Sätzen in Führung gehen konnte. Leider konnte sein Gegner das Spiel im 3. Satz noch drehen, so dass Flos starke Leistung doch noch mit einer 2:3 Niederlage endete.
Im Spitzeneinzel Markus Kreidel gegen Alexander Ulmer entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, bei der der jeweils dominierende Angreifer die Sätze für sich entscheiden konnte. Im 5. Satz wechselte Markus mit einer 5:3 Führung die Seiten und konnte dann 2 Großchancen nicht verwerten. Statt 7:3 also 5:5, dem prompt noch ein Fehlaufschlag folgte. Danach war der Satz und damit das Spiel gegessen.
Peter Herrchen fand zumindest an diesem Abend keine rechten Mittel gegen seinen Gegner Sami Ay und musste eine 0:3 Niederlage quittieren. Damit ging erstmals an diesem Abend Biebrich mit einem Punkt in Führung.
Im Spiel von Martin Perger entwickelte sein Gegner Felix Füzi die Entdeckung der Langsamkeit weiter, indem er noch Kunstpausen bei der Ballrückgabe vor den Aufschlägen von Martin einbaute. Erstaunlicherweise blieb Hektiker Martin aber ruhig und konterte diese taktischen Finessen, indem er seine Aufschläge genau so korrekt ausführte, wie er es all die Jahre zuvor getan hatte, als er noch bei Biebrich spielte. Nach 4 knappen Sätzen ein 3:1 Sieg für Martin.
Klaus Götz hatte in seinem Spiel gegen Branko Milinkovic nur im ersten Satz Umstellungsprobleme auf normales TT-Tempo. Es folgten 2 ungefährdete Sätze zum 3:0 Sieg.
Rolf Mätz konnte in seiner Partie gegen Michael Sardarian die ersten beiden Sätze sicher gewinnen. Dann aber steigerte sich sein Gegner und Rolf hatte Mühe, das Spiel mit einem knappen 4.Satz siegreich zu gestalten. Damit hatten wir eine 8:6 Führung herausgearbeitet.
Flo Bauer spielte wiederum sehr ordentlich mit, konnte aber nicht verhindern, dass er mit 0:3 gegen Marc Köhler unterlag.
Im abschließenden Doppel konnten Herrchen/Götz gegen Ulmer/Ay den 1. Satz knapp gewinnen und hatten anschließend noch im 3.Satz Chancen auf den Sieg, mussten dann aber letztlich ihren Gegnern Ulmer/Ay zum 3:1 Gewinn gratulieren.
Damit endete unser 1. Heimspiel mit 8:8 Unentschieden. Alles in allem eine gerechte Punkteteilung, die anschließend von beiden Mannschaften noch ausgiebig in unserem Vereinslokal "Kladderadatsch" analysiert wurde.