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Mythos Plastikbälle und die Moral, 1. Herren spielen Unentschieden in Frauenstein

Nach dem Sieg gegen VfR III und dem Verlassen der Abstiegsränge hatte die Mannschaft zwei sichere Punkte beim schon als Absteiger feststehenden TV Frauenstein eingeplant, um sich noch weiter von den Abstiegsrängen entfernen zu können. Nach lockerem Einspielen spiegelte sich jedoch plötzlich Entsetzen auf den Gesichtern der Igstadter Spieler: Der Gegner hatte zur Rückrunde auf Plastik umgestellt, Teufelszeug also, das ohne vorheriges Training unbeherrschbar erscheint.

In den Doppeln wirkte sich der Schock erstaunlicher Weise nicht aus: Kreidel/Mätz schlugen Preis/Fahning in 5 Sätzen, Neiter/Held setzten sich sicher gegen Gödde/Biebert mit 3:0 durch. Lediglich Götz/Wenzel patzten gegen das Spitzendoppel des Gegner Sattler/Salize mt 1:3, obwohl genug Chancen bestanden, auch dieses Doppel siegreich zu gestalten.

Dann allerdings legte sich der Mythos Plastik lähmend über die Leistungen der Igstadter Spieler: Kreidel und Götz lamentierten bei nahezu jedem Fehler über das mangelhafte Material, anstatt sich auf eigene Stärken und vor allem Kampfgeist zu besinnen. Trotz deutlicher Führungen in den Sätzen 3 und 4 unterlag Götz 1:3 gegen Sattler, Kreidel gönnte seinem Gegner Salize dessen ersten Sieg in der Rückrunde trotz 4:0 Führung im 5. Satz. Uwe Wenzel setzte den „Siegeszug“ der Plastikbälle fort und unterlag deutlich gegen Preis, der an diesem Abend allerdings auch locker aufspielte. Lediglich Rolf Mätz kämpfte sich gegen Biebert in den fünften Satz und gewann diesen sicher, benötigte allerdings beim Stande von 6:3 die Hilfe des Schiedsrichters. Nachdem Ersatzmann Oli Held gegen Gödde in 3 wenn auch knappen Sätzen unterlag, lagen wir auf einmal 3:5 zurück. In dieser schwierigen Spielsituation übernahm Heinz Dirk Neiter erfolgreich die Rolle des an diesem Abend leider beruflich verhinderten „agressive leader“, Peter Herrchen (mannschaftsintern auch "Arturo Vidal von Igstadt" genannt): Erst stellte er mit einem sicheren 3:0 Sieg gegen Fahning den Anschluss her, dann stauchte er den jammervoll auf der Bank sitzenden Rest der Mannschaft ordentlich zusammen und forderte sie ultimativ auf, Plastik Plastik sein zu lassen und endlich zu kämpfen. Dieser Weckruf wurde erhört. Kreidel und Götz gewann ihre Einzel nun – das Material spielte auf einmal keine Rolle mehr – sicher mit 3:1 und 3:0 gegen Sattler und Salize, das Team führte mit 6:5. Nachdem Rolf Mätz gegen Preis 1:3 verloren hatte, sah es in den parallel laufenden Einzeln von Neiter und Wenzel dann auf einmal doch noch nach einem Sieg aus: Beide führten jeweils 2:1 gegen Gödde bzw. Biebert und schienen ihre Gegner jeweils im 4. Satz im Griff zu haben. Heinz Dirk konnte jedoch eine recht sichere Führung im 4. Satz nicht durchbringen und hatte im 5. Satz keine Körner mehr, Uwe vergab im 5. Satz zwei Satzbälle und musste dann den Matchverlust mit einem „Fuchs“ hinnehmen. Der Gegner führte 8:6, die unterwartete Niederlage stand bevor. Zum Glück behielt OIi Held im Duell der Ersatzleute die Nerven und gewann nach knappem und glücklichem Satzgewinn im ersten Satz dann zunehmend sicher am Ende mit 3:0. An alte Zeiten knüpften dann im Schlussdoppel Kreidel/Mätz an, gewannen überraschend deutlich in drei klaren Sätzen gegen Sattler/Salize und glichen zum leistungsgerechten 8:8 Unentschieden aus.

Fazit: Ob das Unentschieden ein Punktgewinn oder ein Punktverlust war, wird sich am Ende zeigen. Mit zwei lösbaren Aufgaben in den Zelluloid-Heimspielen gegen Klarenthal und Lorchhausen haben wir es selbst in der Hand, dem Abstieg zu entgehen, ganz unabhängig davon, wie die Konkurrenz spielt.

Die Materialdiskussion wurde dann nächtlich im Lieblingslokal "Yesterday" leidenschaftlich fortgesetzt.

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